Ich bin nicht da gewesen

2010 Jan

über den Konjunktiv

Sie betreten einen Theaterraum und sehen eine Ausstellung.

Die Geschichten in dieser Ausstellung haben nicht stattgefunden.

Sie hätten stattfinden können. Objekte, Dokumente, Interviewausschnitte und Filmaufnahmen zeugen davon.

Ich bin nicht da gewesen erzählt von den Möglichkeiten, die Menschen rückblickend in ihrer eigenen Geschichte sehen. Von Begegnungen, Entscheidungen, privaten oder gesellschaftlichen Ereignissen, die in einer anderen Weise verlaufen sein könnten. Im Konjunktiv ist man vielleicht jemand anderes. Jemand anderes als wer?

Was wäre wenn? jemand stirbt, ein Berufsweg abgebrochen, eine Mutter nicht gesucht wurde, ein Krieg trotzdem stattfand und eine Mauer nicht fallen will. Ein amerikanischer Astronaut und eine russischer Kosmonaut landen zusammen auf dem Mond. Eine junge Frau heiratet, ein Zahntechniker unternimmt eine lange Reise und ein sechsjähriger Junge hat einen allerbesten Freund. Hat man sein eigenes Leben in der Hand? Wie zufällig ist eine Biografie?

Ein Musiker und ein Performer bearbeiten Abend für Abend neu die im Vorfeld geführten Interviews. Das Labor für kontrafaktisches Denken versucht sich live an einem Essay über den Konjunktiv und legt offen, was man die Regeln des Spiels nennt. Wie sähe Ihr Leben jetzt, im Konjunktiv, aus?

Eines der Objekte in der Ausstellung ist eine Fälschung.
Denn diese Geschichte hat tatsächlich stattgefunden.



Konzept / Umsetzung Peggy Mädler / Julia Schleipfer Musik Tobias Vethake Performance Friedemann Felger Text Peggy Mädler Interaktion Julia Schleipfer Bühnenbild/Ausstellungsgestaltung Markus Paetz Grafik Birgit Metzger Licht Jan Langebartels Produktion ehrliche arbeit – freies Kulturbüro

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www.laborfuerkontrafaktischesdenken.de