URBIT & ORBIT

/ ein irrsinniger Trip in die Erlösung

2017 Nov

Im Rahmen des Offshore Festivals - Werkschau Schweiz


Die Kirche empfand Denise Wintsch als Kind wie eine absurde Welt, an der sie uns in ihrer Produktion URBIT & ORBIT teilhaben lässt. Ihr Blick, den sie auf liturgische Rituale wirft, ist ein kindlich-naiver, der das Sinnliche, das Unverständliche, das Groteske in der Religion sucht.

Die heutigen Mittel der Bühnenkünstlerin Denise Wintsch sind ihre verschrobenen Figuren, das Aushalten von Langsamkeit, ihr furchtloses Alleinsein und eine penetrante Liebe zum Detail. Sie interessiert sich für Fokusverschiebungen und verschobene Hör- und Sehgewohnheiten. So entstehen ihre anarchistisch-wilden und absurd-poetischen Universen. Die Sprache ist eine körperliche und musikalische; ihr Blick ein genauer, freud- und liebevoller. Sie sucht mittels Bildern und Stimmungen nach theatralen Übersetzungen. Ihre Arbeiten haben keinen narrativen Handlungsverlauf und entwickeln in einem spektakulär fragilen Bühnenbild einen unverwechselbaren Sog voller Ironie und Subversivität.

Denise Wintsch forscht im Alltäglichen und menschlich Abgründigen. Die Einsamkeit als Thema hat in allen Arbeiten eine besondere Funktion; sie ist der Motor und der Ursprung für ihre Figuren und Erfindungen und steht auch im Arbeitsprozess im Zentrum. Wie kommt sie alleine, mit was oder mit wem in den Dialog?

URBIT & ORBIT ist ein Theaterstück über die Sinnsuche im christlichen Glauben und im Leben überhaupt; auch eine Rückschau auf persönliche Erlebnisse in einer aufgezwungenen Religion. Es ist die anarchistische Weiterführung einer einst abgebrochenen Reise, eine irrsinnige Messe, ein noch neueres Testament, eine Heiligsprechung der eigenen Fantasie, eine Erlösung in die Logik des Traumes. Und: ein befreiter Liebesbeweis an das Göttliche.

"Magischer Raum" – Züritipp


Von und mit Denise Wintsch Gesang Bettina Klöti Begleitung Inszenierung Benno Muheim Dramaturgie Julia Hintermüller Video Susanne Hofer Bühne Beat Fuhrimann / Renato Grob Kostüm Raphaela Hutter / Petra Kenneth Technik Ueli Kappeler Produktionsleitung Lukas Piccolin Koproduktion Fabriktheater Zürich Gefördert durch Stadt Zürich / Fachstelle Kultur Kanton Zürich / Pro Helvetia / Migros-Kulturprozent / Ernst Göhner Stiftung

Denise Wintsch ist Schauspielerin und Erfinderin und produziert Theater mit artverwandten Künstlern jeglicher Gattung. Sie tritt mit ihren Figuren auch in Videoclips, Bands, Hörspielen und am jährlichen Volksfest Sechseläuten in Zürich auf. Sie wird inspiriert durch menschlich Abgründiges und absurdes Selbsterlebtes oder Selbstbeobachtetes und komprimiert daraus eigenen Bühnenstoff, wie die Stücke FÜR IMMER (2014) oder REGULA - ALLE TAGE SIND ALLTAGE (2009). 2016 gewann sie den bedeutenden Schweizer Nachwuchs-Theaterpreis Premio.

Kartenpreise:

Einzelticket € 15,- / ermäßigt € 9,-

Festivalpass € 40,- / ermäßigt € 25,- (nur an der Abendkasse)

3er Ticket € 35,- (3 Vorstellungen nach Wahl - nur online buchbar)