REGEN.FÄLLE (nach Karen Duve)

2007 Okt

Leon, ein bislang erfolgloser Schriftsteller, bekommt eines Tages ein Angebot von einem abgehalfterten Zuhälter und Ex-Boxer. Er soll dessen Biografie schreiben. Mit dem Vorschuss für das Buch kauft Leon ein halbverfallenes Haus am Rand eines Moores in Ostdeutschland, das er mit seiner frisch vermählten Frau bezieht.

Die Idylle, von der Leon sich Ruhe für seine Arbeit erhofft, birgt allerdings bei näherer Erkundung eine Reihe von Bedrohungen. Ein Leichenfund, ein merkwürdiges in der Nachbarschaft lebendes Schwesternpaar und der spontane Besuch des porträtierten Zuhälters treiben die Ereignisse in Richtung Katastrophe. Und es hört nicht auf zu regnen.

REGEN.FÄLLE erzählt mit Sprachwitz und Präzision vom langsamen Verfall und Untergang eines Mannes, dessen Lebensentwürfe von Erfolg, Stärke und Dominanz an der komplexen Realität und den unbezwingbaren Kräften der Natur zerbrechen. Die Inszenierung verfolgt den Absturz des Anti-Helden, bis er schließlich vom Moor verschluckt wird.

„Das Böse gedeiht an feuchten Stellen“. wird umsonst gewarnt. Der Mensch ist nur ein mikroskopischer Teil des Naturkreislaufes, der sich integrieren muss in ein Gesamtsystem oder vernichtet wird. Die Natur schlägt zurück. Mit den theatralen Mitteln der kritischen Überhöhung, Humor und Lust zur grotesken Übertreibung entsteht in REGEN.FÄLLE ein vielschichtiges, tragikomisch zugespitztes Bild.

Ein Produktion von vierhuff theaterproduktionen, gefördert vom Land Niedersachsen, der Stiftung Niedersachsen, der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung und der Friedrich-Weinhagen-Stiftung. In Kooperation mit dem Theater für Niedersachsen Hildesheim / Hannover (TfN).


Mit Sven Brormann / Antonia Tittel / Bernhard Twickler / Christopher Weiss / Alina Manoukian Regie Gero Vierhuff Ausstattung Ulrike Melnik