Leutnant Gustl

/ von Arthur Schnitzler

2007 Juni

Im Rahmen des Monologfestival 2007

„Etwas hätt’ ich gern noch mitgemacht: einen Krieg.“ – Leutnant Gustl lebt beschaulich zwischen Kaserne und Caféhaus, bis ein völlig banaler Zwischenfall ihn an den Rand des Selbstmords treibt. Die Inszenierung verbindet ein Höchstmaß von Abstraktion mit maximaler Konkretheit. Das Ausmaß der historischen Distanz, die von der Figur des Leutnants, ihren Begriffen und Konflikten trennt, wird nicht verschleiert, dennoch entsteht – wie durch ein umgekehrtes Fernglas betrachtet – ein unmittelbarer Sog in die psychische Mechanik des Textes und in die seltsam erschütternde und zugleich stellenweise wahnsinnig komische Reflexion eines Menschen, der sich aus einer absurden gesellschaftlichen Konvention nicht befreien kann.


"Fliedners Inszenierung geht über die Tragik eines Verlierers hinaus – sie ist die minutiöse Selbstdarstellung des kommunikationsunfähigen Individuums, die hier Allgemeingültigkeit und brennende Aktualität erhält.“ Nord-West Zeitung, Oldenburg


Mit Roman Kohnle Regie Andreas Fliedner