Kann ich Deinen Diskurs mal in den Mund nehmen?

/ Geborgenheit üben reloaded!

2011 Okt

Wiederaufnahme

Ist Kritik am Kapitalismus heute der einzig ökonomische Verkaufsschlager und meine Jacke und mein Tanz nur ein Lifestyle, der den Oberreichen das richtige Image für ihre neo-liberale Stadt leiht? fragt Malte Schlösser in Kann ich Deinen Diskurs mal in den Mund nehmen.

Mit galanter Theorie-Piraterie und dem Neu-Einüben von Gefühlen entgegnen Schlössers Performer der Durchökonomisierung unserer Leben. In einem Flow wirkungsvoller Bilder reiten sie einen waghalsigen Parcours durch die Diskurse, die unseren Alltag bestimmen, und durch den Alltag, der auf unsere Diskurse rückwirkt. Um hier endlich die Revolution zu verkünden. Um endlich Alles für verloren zu erklären. Um endlich an der Kunst, also am Kapitalismus teil zu haben. Es leben die Gefühle. Es lebe das Geld. Es lebe die Liebe! Es lebe die Lüge. Halleluja, jetzt schlägst aber dreizehn!

„Was für ein Superfrust, dass ich im Theater gelandet bin, wo hier permanent gelogen wird. Warum lieben wir moralisch immer die Ehrlichkeit, aber ästhetisch die Lüge, die gespielten Verabredungen? Wie wäre es mal umgekehrt! Wir müssen uns unserer Verletzlichkeit stellen, weil wir radikal abhängig vom Anderen sind. Deshalb labert im Theater doch nicht immer so kitsch-anthropozentrisch daher, mit dieser patriarchal-harten Geste, das ist doch wirklich zum Kotzen, als wärst du die personifizierte Inkarnation des Kapitalismus…“ Malte Schlösser

„…tiefschwarze Kapitalismus- und Gesellschaftskritik, verkleidet als vulgäres Glitzerspektakel und zynisch witzig.“ Gina Nicolini, Theaterzeitung AKT

„Malte Schlösser... gelingen komische, wahrhaftige Momente, die Lust machen, ab jetzt genauer hinzuschauen...“ Eva Biringer, Nachtkritik


Mit Gabriel Zurbriggen (für Bastian Sierich) / Lisa Diringer / Simone Jaeger / Vera Molitor Text & Regie Malte Schlösser Bühne York Landgraf Kostüme Miriam Foth Künstlerische Mitarbeit Konstantina Meurs Bühnenbildassistenz Nele Buschnagel

Malte Schlösser studierte Philosophie, Religionswissenschaften & Soziologie. Der ausgebildete Psychotherapeut und Regisseur arbeitet seit 5 Jahren interdisziplinär und thematisiert die unterschiedlichen Erfahrungsebenen der theoretischen Wissenschaft, gesellschaftlich-künstlerischer Rituale und individuell-konkreter therapeutischer Lebenshilfe in seinen Theaterarbeiten. Von Schlösser zeigten wir 2013 im TD die Inszenierung Zeig doch mal positiv wie Du mit Schmerz umgehst und planen für 2014 eine Kooperation für Authentizitätsprothesen gemeinsam mit der Roten Fabrik Zürich. Kann ich Deinen Diskurs mal in den Mund nehmen zeigten wir am TD bereits 2011 und jetzt in der Wiederaufnahme. www.malteschloesser.de