BambiMutzenbacher

2007 Feb

Aus Motiven des Schnitzler-Zeitgenossen Felix Salten, der die Urheberschaft des Roman über die Wiener Dirne Josephine Mutzenbacher bis zuletzt abstritt, und der durch seinen Roman „Bambi“ und dessen Walt Disney-Verfilmung Weltruhm erlangte, entsteht ein Stücktext über divergente Lebenserhaltungsmodelle und deren Umsetzung in tatsächliches Überleben.

Unser Leben ist absurd. Unsere Gesellschaft ist absurd. In einer Welt der Widersprüche leben wir frei nach dem Kontaktanzeigen-Motto: „Alles kann, nichts muss“. Humanismus oder Fanatismus? Romantik oder Cybersex? Oberschicht oder Unterschicht? Sinn oder Irrsinn?

Wir suchen blinden Auges, aber voller Optimismus nach unserem persönlichen kleinen Glück. Wir sind romantische Kapitalisten. Wir werden regiert vom Kapital, und haben dem nichts entgegenzusetzen -- und wollen dem nichts entgegensetzen. BambiMutzenbacher, ein Zwitterwesen der ganz eigenen Art, lebt in zwei Sphären, die sich zunehmend vermischen. Einerseits die materielle Realität in all ihrer Ungeheuerlichkeit und andererseits unser irrsinniges, blindes Verlangen nach Harmonie und Geborgenheit.

Die Fiktion der Figuren Felix Saltens, Stellvertreter des „Guten“ und des „Bösen“, trifft auf die Realität der Regisseurin Elina Finkel und der Schauspielerin Katja Zinsmeister. Im Probenprozess erarbeiten sie die gespaltene Rolle des sowohl harmlosen als auch verruchten Wesens -- des süßen Rehkitz und des Bürgerschreckgespensts. In diesem Spagat zwischen Tier und Mensch spielt eine Frau zwei Rollen -- und auch ein bisschen sich selbst!

„Die Idee ist glänzend, die Umsetzung mutig.“ Morgenpost


Von und mit Katja Zinsmeister / Elina Finkel Mitarbeit Andrea Greul